Distanz: 86 km, Total 540 km
Die letzten beiden Tage habe ich mit dem ÖV und zu Fuss ein paar Sehenswürdigkeiten in Malta erkundigt. Das Wetter war leider wie angekündigt regnerisch und da die Strassenentwässerung hier nicht auf solche Ereignisse ausgelegt ist, gab es nasse Füsse.
Am ersten der beiden Tage schaute ich mich etwas in Valletta um. Trotz des garstigen Wetters waren Touristenmassen unterwegs, und ich mitten drin. Wobei ich darauf verzichtete mich in mehr als 100 Meter langen Menschenschlangen anzustellen um einen Blick in den Dom zu erhaschen.
Am zweiten Tag machte ich mich dann mit dem Bussystem vertraut, mit dem man die verschiedensten Orte der Insel gut erreichen kann. Eigentlich ist das System für Touristen undurchschaubar, aber mit der App „Tallinja“ aus dem App-Store wird die ganze Sache sehr einfach. Einfach das GPS einschalten und einen Zielpunkt sowie bei Bedarf eine später Abfahrtszeit auf der Karte wählen und schon zeigt die App die passende Verbindungen inkl. Fusswege beim Umsteigen an. Unterwegs seht ihr auf der App immer, wo sich euer Buss gerade befindet und wieviele Stationen es noch geht, bis ihr aussteigen müsst. Super einfach und gut gemacht: BRAVO!! Wer den ÖV in Malta nutzen will, dem empfehle ich auch eine „Tallinja Flexcard“ zu kaufen.
Ich habe diese an einem Automaten in der Nähe der Fähranlegestelle mit der EC Karte für 6 Euro bezogen. Solche Automaten gibt es wohl an allen grösseren ÖV Haltestellen. Auf der Karte hat man dann auch schon ein Startguthaben von 6 Euro. Bei Bedarf kann die Karte über die App einfach mit der Kreditkarte auf den gewünschten Betrag aufladen. Beim Einsteigen in den Buss hält man die Karte an ein Gerät beim Fahrer, (immer vorne einsteigen) und der Fahrpreis wird abgebucht. Auf der App ist jederzeit das aktuelle Guthaben ersichtlich. Für eine 90 minütige Fahrt von meiner Unterkunft an die Südostküste nach Marsaxlokk wurde mir pro Weg 2 Euro abgezogen.
Hier ein paar Bilder inkl. kleiner Bootstour bei Marsaxlokk . Ja es hat geregnet als ich auf dem Schiff war 😉.
Dann war es am Freitag aber an der Zeit die Heimreise anzutreten. Am Morgen war frühes Aufstehen angesagt, denn die Fähre fuhr um 07.30h und man muss spätestens 60 Min. Vor Abfahrt am Hafen sein.
Also eine kurze Fahrt an den Hafen und schon bald war ich im Schiff. Der Mann der mich ins Autodeck begleitete erkannte mich von der Hinfahrt wieder und er erklärte, dass ich beim Aussteigen in Pozzallo bei einer grossen Frau meinen Pfefferspray bekommen würde. Ich fragte ob es hier keinen Sicherheitscheck geben würde und ich das Messer abgeben müsste. „Nein, das machen wir nicht“ sagte er, „dass tun nur die Italiener“. Soll das verstehen wer will, ich bin auf jeden Fall ohne Kontrolle und mit meinem Sackmesser an Bord gekommen und habe nach einem Cappuccino und einer Brioche noch etwas vor mich hingedöst.
In Pozzallo musste ich wieder warten bis kein Fahrzeug mehr in der Garage war, bevor ich mein Rad abholen konnte. Beim Ausgang gab es dann von „der sehr grossen Frau“ auch den Pfefferspray zurück und nachdem ich mir in der Bäckerei noch ein grosses Pannini machen lies, war ich bereit für die kommenden 82 km nach Siracusa.
Am Anfang war es etwas schwierig mit meiner Route, denn immer wieder stand auf dem geplanten Weg eine Tafel die die Strasse als privat oder nur für Anwohner erlaubte. In dieser ländlichen Gegend wollte ich es nicht darauf ankommen lassen, ob da allenfalls grosse Hunde das Einhalten der Vorschriften überprüften.
Also kam es zu einigen Umwegen wie ihr auf der Routenaufzeichung bei Komoot sehen könnt. Trotzdem fand ich gute Alternativen und konnte fast die ganze Strecke auf ruhigen Nebenstrassen fahren.
Ich kam trotz teilweise böigem Gegenwind gut voran. In dieser Gegend war ich ja schon auf den Etappen 7 + 8 unterwegs. Ich wählte einfach einen direkteren Weg und genoss es genauso wie auf der Hinfahrt, denn die Gegend und die Nebenstrassen hier sind einfach traumhaft.
Ich war richtig froh nach zwei Tagen Pause mit Black Beauty nochmals über die „Prärie“ reiten zu können. Am Strand von Fontana Bianca legte ich eine Pause ein. Diesmal jedoch ohne zu schwimmen. Dafür reichte die Zeit dann doch nicht.
Kurz nach 16h kam ich bei der gebuchten Unterkunft in Siracusa, genauer auf der Insel Ortigia, an und nach einer erfrischenden Dusche genoss ich noch einmal das schöne Flair dieser wunderbaren Stadt.
Auch hierher kommen natürlich viele Touristen, aber alles wirkt irgendwie entspannter. Es wird auf der Strasse getanzt, gesungen und überall in den Gassen wird an diesem lauen Frühlingsabend gegessen.
Diese Stadt hat es mir angetan. Ich werde mit Barbara hoffentlich bald wieder kommen!